(15124) VÖLLEREI
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Dies ist eine Veranstaltung des Tourneeveranstalters WDR 3

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VÖLLEREI - Le Caravansérail

Genuss- und Drogen-Rausch im Spiegel französischer und deutscher Unterhaltungsmusik von Marc-Antoine Charpentier, Michel Corrette, François Couperin und Johann Sebastian Bach

RACHEL REDMOND / Sopran 1
HASNAA BENNANI / Sopran 2
JEFFREY THOMPSON / Tenor
STEPHAN MACLEOD / Bass
LE CARAVANSÉRAIL
BERTRAND CUILLER / Cembalo, Leitung

Die höhere Gesellschaft der Barockzeit wusste Feste aufwändig zu feiern und berauschte sich dabei bevorzugt an exotischen Kostbarkeiten, die erst der Kolonialhandel nach Europa gebracht hatte – sei es Tabak, Schokolade, Kaffee oder Rum.

Dass der Adel damit nicht nur die Ureinwohner der Kolonien ausbeutete, sondern auch ohne Rücksicht auf die heimischen Untertanen über seine Verhältnisse lebte, sollte sich erstmals mit der Französischen Revolution von 1789 rächen. Bis dahin aber galt der Königshof in Versailles als Maßstab aller luxuriösen Dinge. Die »Vergnügungen von Versailles« nahmen damals Musiker wie Marc-Antoine Charpentier, Michel Corrette und François Couperin mit spitzer Komponierfeder aufs Korn.

Ihre Charakterstücke ganz unterschiedlicher Couleur garantieren auch aus der historischen Distanz noch beste Unterhaltung, wie das experimentierfreudige französische Ensemble Le Caravansérail beweist. Es zeigt überdies mit Johann Sebastian Bachs »Kaffee-Kantate«, dass es sich das Leipziger Bürgertum schon in seinen Kaffeehäusern gutgehen ließ, während das schwarze Getränk andernorts in Deutschland noch als gefährliche Droge galt und der Konsum durch niedere Stände mitunter hart bestraft wurde.


VÖLLEREI - Stefan Irmer

Ein pianistisches Menü aus den »Péchés de vieillesse« von Gioachino Rossini STEFAN IRMER / Pianoforte

Gioachino Rossini hatte Spaß an gutem Essen und Trinken. Unüberschaubar zahlreich sind die – meistens frei erfundenen – Zitate und Anekdoten, die ihn als großen Kulinariker zeigen, als unerschütterlichen Esser inmitten größter (musikalischer) Katastrophen, als fanatischen Koch, als Schöpfer unverschämt aufwändiger Rezepte.

Es heißt sogar, er sei als Kind nur Ministrant geworden, um den Messwein trinken zu können. Auch in seinen »Alterssünden«, der grandiosen Vokal- und Instrumentalmusiksammlung »Péchés de vieillesse«, wird das Essen thematisiert.

Meist präsentiert Rossini die Stücke gut gelaunt und ironisch, stets aber mit einem Funken Ernst. Dem spürt der Pianist Stefan Irmer in seiner gastronomischen Programm-Auswahl für das Matineekonzert der TAGE ALTER MUSIK IN HERNE nach, und er legt dabei besonderen Wert auf eine neue Art des Hörens und der Musikvermittlung, die selbst dem Ohr Vertrautes noch einmal ganz neu erleben lässt.

Wobei eines – frei nach Rossini – immer an erster Stelle steht: »dass das Vergnügen die Grundlage und der Zweck dieser Kunst sein soll«. Eine vorgezogene Hommage zum 150. Todestag von Gioachino Rossini am 13. November 2018.

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