Er war überhaupt gerne in Prag

In Prag dürfte Wolfgang Amadeus Mozart wohl einige seiner glücklichsten Momente als Komponist erlebt haben. Nachdem im Dezember 1786 seine „Hochzeit des Figaro“ mit überwältigendem Erfolg in der musikbegeisterten Stadt aufgeführt wurde, reiste er selbst im darauffolgenden Januar dorthin, um seine Oper auch persönlich zu dirigieren, und wurde mit großem Jubel empfangen. Überall auf den Gassen sangen, spielten oder pfiffen die Menschen seine Melodien, und darum war es auch nicht weiter verwunderlich, dass die Erstaufführung seiner Sinfonie Nr. 38 in D-Dur, der seither so genannten „Prager Sinfonie“, selbstverständlich ebenfalls ein großer Erfolg wurde. Auch einen wichtigen Auftrag nahm Mozart mit aus Prag nach Hause, denn der Impresario Pasquale Bondini bat ihn um die Komposition der Oper „Don Giovanni“, die im Oktober des Jahres 1787 unter der Leitung ihres Schöpfers in Prag uraufgeführt wurde.
„Er war überhaupt gerne in Prag, wo ihn ein gefühlvolles Publikum und wahre Freunde sozusagen auf den Händen trugen.“ Franz Xaver Niemetschek