Konzert A9 Thüringen Philharmonie Gotha 2011/2012
Ach, es hätte meine Tränen
Solist: Bernhard Endres, Klavier
Gluck komponierte seine Oper „Orpheus und Eurydike“, die auf einem italienischen Libretto von Raniero de' Calzabigi beruhte, Anfang der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Seine erste Aufführung erlebte das Werk im Oktober 1762 in Wien. Ziel der beiden Partner war es dabei, die Form der italienischen Oper zu reformieren, und somit dürfte es natürlich alles andere als ein Zufall gewesen sein, dass sie sich für ihre erste gemeinsame Arbeit die faszinierende Geschichte der Orpheussage wählten, die vor ihnen bereits den Komponisten Claudio Monteverdi zu einem der ersten bedeutendsten Werke der gleichen Gattung inspirierte. Doch auch einen nachfolgenden Kollegen Glucks hat dieser Stoff beeinflusst, denn Ludwig van Beethoven nimmt im langsamen Satz seines vierten Klavierkonzertes ausdrücklich Bezug auf den Dialog zwischen Orpheus und den Furien der Unterwelt. „Ach, es hätten meine Tränen euer Herz schon längst gewandt, wär‘ der Liebe heißes Sehnen eurem starren Sinn bekannt.“ Raniero de' Calzabigi