Da geh ich ins Maxim

Es gibt wohl kaum ein anderes musikalisches Genre, das so oft totgesagt oder mit Vorwürfen bedacht wurde, wie die Operette. Letztere sind auch hinlänglich bekannt und reichen von Angriffen gegen die angeblich abstrusen und hanebüchenen Handlungen der Stücke bis hin zum fast noch schlimmeren Urteil, dass die musikalische Qualität bestenfalls sentimental sei und ständig leicht am sogenannten süßen Kitsch vorbeigeschrammt werde. Doch obwohl der eine oder andere Vorwurf bei Licht betrachtet vielleicht durchaus auch ein wenig berechtigt erscheinen mag, muss einfach eingestanden werden, dass die Operette erfreulicherweise trotzdem nicht kleinzukriegen ist. Und natürlich ist dies auch gut so, denn viele Menschen würden die einschmeichelnden opulenten Melodien und die seligmachenden romantischen Handlungsauflösungen der meisten Werke doch wirklich sehr vermissen. Und selbstverständlich würden auch vielen Sängern, Dirigenten und Musikern die kleinen Betriebsausflüge zu dieser vermeintlichen leichten Muse doch sehr fehlen.