
Was sich noch liest wie ein Druckfehler auf der Speisekarte, Rubrik Gänsebraten, steht als Motto für die satirische Kochkunst. Das Rezept birgt zunächst kaum Geheimnisse: Man nehme ein paar dicke Brocken aus Politik und Gesellschaft, übergieße sie mit geschmackloser Koalitionsbrühe, würze mit oppositionell verwässertem Ketchup, rotem Paprika und etwas Grünzeug aus dem Vorgarten, rühre das Ganze kräftig um – und fertig ist die Suppe, die wir uns bei den letzten Wahlen selbst eingebrockt haben und nun auslöffeln müssen. Prost Mahlzeit. Doch im Kabarett wird nichts so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Sondern viel heißer. Wenn die Pfeffermüller ihren scharfen Senf dazu geben, dann zischt und dampft es aus allen Rohren. Dass trotzdem nichts anbrennt, sondern dass ihr jüngstes Gericht zu einem vergnüglichen Festmahl wird, dafür sorgt die ausgekochte „Mühlen“-Mannschaft unter der Regie von Chefkoch Matthias Nagatis. Wir wünschen guten Appetit!