Jerusalem Quartet
mit Werken von L.v.Beethoven und Erwin Schulhoff
Jerusalem Quartet
Wie kaum ein anderes Ensemble bewahrt das Jerusalem Quartet die lebendige Tradition des Streichquartetts. Mit seinem warmen, vollen, beinahe menschlichen Klang und der Ausgewogenheit zwischen hohen und tiefen Stimmen hat das Ensemble seine innere Mitte gefunden. Das erlaubt es ihm, die Feinheiten im klassischen Repertoire herauszuarbeiten und sich gleichermaßen in sich gefestigt wie offen neuen Gattungen und Epochen zu widmen – und immer weiter nach vollkommener klanglicher Perfektion zu streben.
Für das Konzert in der Notkirche Saarbrücken hat das Jerusalem Quartet neben zwei Streichquartetten von L. v. Beethoven auch die »Fünf Stücke für Streichquartett« von Erwin Schulhoff im Programm, einem Komponisten, der dank Gidon Kremer seit Längerem eine Renaissance erlebt. Schulhoff war als Jude, Kommunist und entarteter Komponist gleichermaßen verfolgt und zählte mit seinen Kollegen Hans Krása, Gideon Klein und Pavel Haas zu der Generation tschechischer Komponisten, die in den Konzentrationslagern des Dritten Reiches umkamen.
Die »Fünf Stücke für Streichquartett« entstanden lange vor dieser Zeit und sind dem französischen Komponisten Darius Milhaud gewidmet: Mit fünf kurzen, prägnanten Sätzen in suitenhafter Reihung, einer Parodie auf den Wiener Walzer und einer im Allegro verhinderten Serenade erklingt die Komposition – 1926 entstanden – als »freche« Musik am Puls der Zeit.
Ludwig van Beethoven: Streichquartett Nr. 6 B-Dur op. 18 »La Malinconia«
Erwin Schulhoff: Fünf Stücke für Streichquartett
Ludwig van Beethoven: Streichquartett Nr. 16 F-Dur op. 135