(14757) Wenn Prinz Wilhelm kommt...!

Open Air auf der Ginsburg

Wenn Prinz Wilhelm kommt...!

Aufgeführt vom Hilchenbacher Hof-Theater

Dies ist eine Veranstaltung des Tourneeveranstalters Hilchenbacher Hof-Theater

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Open Air auf der Ginsburg - Wenn Prinz Wilhelm kommt...! - Aufgeführt vom Hilchenbacher Hof-Theater 

Ein Stück von Karin Keppel-Kriems und Hartmut Kriems,

Musik: Albert Prins Aufgeführt vom Hilchenbacher Hof-Theater in Zusammenarbeit mit den Original Hilchenbacher Schloßberg Raubrittern, Theatra Pack Siegen und dem Blechbläser-Ensemble „pian e forte“ Siegen e.V.

450 Jahre ist es her, dass sich Prinz Wilhelm von Oranien im März/April 1568 auf die Ginsburg begab, um sich dort in Begleitung seiner Brüder Ludwig und Adolf mit seinen Obristen zu treffen. Ein klares Bild, wie das Leben auf der Burg um 1568 wohl ausgesehen haben mag, lässt sich anhand der Quellen nicht erkennen.

Die Autoren des Stückes haben kurzerhand eine Geschichte erfunden, die beschreibt, wie es wohl gewesen sein könnte, als bekannt wurde, dass Prinz Wilhelm kommt: Juliane, die Tochter des Burggrafen Hans Plaß, will und darf ihren Martin heiraten. Johanna von der Lützel, Julianes beste Freundin, ein wenig neidisch und spitzzüngig, lässt Zweifel an der richtigen Wahl des Bräutigams aufkommen.

Die Hochzeitsvorbereitungen aber sind voll im Gange... . Der Pfarrer beklagt sich über die ständigen Baumaßnahmen an der Burg. Wothan, Martins Hund, ist verschwunden und auch vier Hühner aus der Küche ... . In dieses Szenario hinein platzt ein Haufen von Landsknechten, die die unglaubliche Nachricht überbringen, dass Prinz Wilhelm von Oranien zu einem geheimen Treffen auf die Burg kommen wird!

Das versetzt die Burgbewohner in helle Aufregung. Unerwartet taucht plötzlich noch ein exotisch anmutender Gesandter von Prinz Wilhelm auf. Wegen seiner besonderen Sprache und seines guten Aussehens erregt er die besondere Aufmerksamkeit der beiden Jungfern. Bräutigam Martin ist darüber so erzürnt, dass es zu einem Handgemenge kommt, das nur durch das beherzte Eingreifen der Landsknechte geschlichtet werden kann.

Dahinein fällt fast unbemerkt die Ankunft von Prinz Wilhelm. Eingebettet wird dieser Ausschnitt aus den aufregenden Ereignissen in eine Rahmenhandlung: Vier Wanderer kommen auf die Burg und unterhalten sich über die historischen Hintergründe des Ortes.

Aus diesem Gespräch erwächst unmittelbar das dramatische Geschehen. Untermalt und pointiert wird der Handlungsverlauf durch die Musik von Albert Prins, die ihre Wurzeln in der Renaissance hat oder sich daran anlehnt.

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Wilhelm I. der Schweiger Prinz von Oranien und Graf von Nassau

Der älteste, calvinistisch erzogene Sohn des Grafen Wilhelm des Reichen von Nassau-Dillenburg (1487-1559) und dessen zweiter Gemahlin Juliane von Stolberg (1506-1580) erbte im Alter von elf Jahren von seinem Vetter René de Chalon (1519-1544) das katholische Fürstentum Orange in Südfrankreich und die dazugehörenden Güter in den Niederlanden.
Auf Befehl Kaiser Karl V. (1500-1558) wurde Wilhelm fortan in Breda und Brüssel erzogen. Zusammen mit Philipp II. von Spanien (1527-1598), dem Sohn des Kaisers, erhob man ihn zum Vliesritter (1555) und ernannte ihn zum Statthalter von Holland, Seeland, Utrecht und Westfriesland. Doch Wilhelm sollte in der Folgezeit zum Hauptgegner des spanischen Königs werden.
In seiner eher verhaltenen Opposition gegenüber den Zentralisierungsbestrebungen der Regierung und der Kirchenleitung, die alte Standesrechte missachteten, und in seiner diskreten Toleranz gegenüber abweichenden Glaubensbekenntnissen in einer Zeit religiöser Unduldsamkeit sah man später ein Verheimlichen seiner wahren Absichten und gab dem "Befreier der Niederlande" den Beinamen "Der Schweiger". Wilhelm wurde für die 1566 ausbrechenden Unruhen in den Vereinigten Provinzen der Niederlande mitverantwortlich gemacht.
1566 hatte der Adelsbund der Geusen (= Bettler) bei der Generalstatthalterin der Niederlande, Margarethe von Parma (1522-1586), eine Bittschrift eingereicht, in der der Rückzug der spanischen Truppen und der Widerruf des Inquisitionsediktes gefordert wurde. Die Konsequenzen des Bildersturmes zwangen den Schweiger vor den Truppen Herzog Albas (1507-1582) zu seiner Familie ins heute hessische Dillenburg zu fliehen. Von dort bereitete er gemeinsam mit seinen Brüdern den Kampf gegen das spanische Militärregime vor. 1572 zeichneten sich die ersten Erfolge ab und sieben Jahre später trennten sich die nördlichen Provinzen in Utrecht von den spanischen südlichen Niederlanden. Wilhelm, gefeiert als Vater des Vaterlandes und Befreier der Niederlande, wurde zum Generalgouverneur und Statthalter des Königs ernannt.
Nach mehreren Anschlägen wurde er 1584 das Opfer eines Pistolenattentates. Beigesetzt wurde der Schweiger in der Nieuwe Kerk in Delft, für die Hendrik de Keyser (1565-1621) im Jahre 1614 ein prunkvolles Grabmal schuf, das bis heute als Grablege der niederländischen Königsfamilie genutzt wird. Seine Devise lautete "Je maintiendray" - Ich werde standhalten.

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