LA PAIX DU PARNASSE - Friede auf dem Parnass

Anfang des 18. Jahrhunderts war ein musikpublizistischer Streit um die Vorteile des französischen gegenüber dem italienischen Stil in vollem Gange: François Raguenet, Jean-Laurent Le Cerf de la Viéville, Charles Brosses und andere warfen sich mit spitzer Feder Meinungen und auch Beschimpfungen an die Köpfe. Unter den Komponisten galt Jean-Baptiste Lully (1632 – 1687), der Hofkapellmeister Ludwigs XIV., als Botschafter und Hauptvertreter des französischen Stils. In seiner kleinen Suite mit »Trios pour le coucher du Roi« hören wir diesen Stil in seiner reinen Form – die Musik ist elegant, sehr harmonisch, relativ homophon und rhythmisch einfach. Auf der anderen Seite definierte der Meistergeiger Arcangelo Corelli ( 1653 – 1713) in Rom den italienischen Stil. Seine Triosonate in diesem Programm zeigt die typischen kontrapunktischen Imitationen, lange Ketten von Dissonanzen, harmonische Überraschungen. Während einige die Debatte anfeuern, suchen andere – vor allem Komponisten – nach Kompromissen, nach einer Synthese aus dem Besten beider Welten. François Couperins programmatisches Meisterwerk »L’Apothéose de Lully« von 1725 hat genau dies zum Ziel: die Verbindung von französischem und italienischem Stil im Dienste der musikalischen Perfektion.

Dieses Konzert wendet sich besonders auch an Kinder und Jugendliche.