
Konstantin Wecker muss man nicht vorstellen. Nach mehr als vierzig Jahren als Liedermacher und Chansonnier, als Musikproduzent und Komponist, als Buchautor und Schauspieler, als Träger ungezählter Preise und Auszeichnungen sowie als einer, der vor den politischen und sozialen Problemen der Welt die Augen nie verschlossen und seine Stimme mahnend und protestierend erhoben hat, ist er ein Begriff für alle, die die Zeit von 1968 bis heute bewusst erlebt haben. Zum zweiten Mal ist Konstantin Wecker in Dahlbruch zu Gast, im Gepäck das Programm seines im Spätsommer 2011 veröffentlichten Studioalbums „Wut und Zärtlichkeit“. Vielleicht mehr als jemals zuvor ist Konstantin Wecker wütend und zärtlich. Er hat sich daran gemacht, beide Gefühlswelten in Texten und Melodien auszudrücken, Einblicke in seine Seelenwelt zu gewähren. Die, die seinen Werdegang verfolgt, die seine vorangegangenen Programme erlebt haben, werden das typisch Poetisch-Musikalische und Lyrisch-Sensible, das sein Markenzeichen ist, in seinen Songs wiederfinden; sie werden aber zugleich die Kreativität diese Künstlers bewundern können, wenn sie hören, wie er nach neuen sprachlichen und musikalischen Aus-drucksformen suchend über das Bekannte hinausstrebt. Was die Inhalte und die Intention seiner Texte angeht, so wird er wieder auf der Seite der Benachteiligten und Betrogenen, der Enttäuschten und Deprimierten zu finden sein. Und wieder wird er dazu auffordern, sich gegen Unrecht und Gewalt – gleich welcher Art – zu empö-ren – in der Hoffnung, dass eine menschlichere Welt möglich ist