
Ronald Harwoods jüngstes Stück Kollaboration beginnt mit einem Lacher und endet unter Tränen. Richard Strauss, der Held dieses Stücks, geht auf die siebzig zu und fürchtet, nach dem Tode Hugo von Hofmannsthals, der ihm u. a. die Libretti für seine Opern Elektra, Der Rosenkavalier, Frau ohne Schatten und Arabella geschrieben hatte, nie wieder eine Oper komponieren zu können, weil er keinen Librettisten von Rang findet. Die Noten schwirren in seinem Kopf herum, und er fürchtet, an Musik förmlich zu ersticken. Hinter dem Titel „Kollaboration“ verbirgt sich ein exzellentes Schauspiel, das sich mit dem Leben und Wirken von Richard Strauss und Stefan Zweig beschäftigt. Die Inszenierung bietet alles, was ein Theaterstück zu einem wahren Schauspiel macht: Großartige Darsteller, Tiefgang, Wortwitz und vor allem eine Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann. Vor allem Matthias Freihof als Zweig und auch Peter Bause als Strauss berühren mit ihrer Darstellung das Publikum. Man fühlt mit den beiden und hofft auf ein Happy End