(2018) Gerd Dudenhöffer spielt Heinz Becker:

kreuztalkabarett

Gerd Dudenhöffer spielt Heinz Becker:

Sackgasse

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Herein spaziert! Herein spaziert! Hier werden die Lachmuskelm auf’s äußerste strapaziert und dabei die freien Radikalen im Denkstübchen bekämpft. Mit seinem aktuellen Heinz-Becker Programm manövriert Gerd Dudenhöffer seine Kunstfigur bewusst und sprichwörtlich in die „Sackgasse“ – nicht mit Vollgas, eher mit dem Tempo immer am Limit für geistig geschlossene Ortschaften. Diesmal plakatiert der Kabarettist die intellektuellen Hohlräume, ja die Denkblockade des stoischen Kleinbürgers, schon mit dem Programmtitel. Sackgasse. Vor einer Betonwand platziert, stellt sich Heinz Becker seinem Publikum. Er trägt mal wieder kleinkariert und Mief unter der Batschkapp und damit übrigens eine Kopfbedeckung, die seit über dreißig Jahren als Markenzeichen par excellence funktioniert. Er kommt nicht gleich zur Sache und schon gar nicht auf den Punkt. Schweift ab und gerät so mir nichts, dir nichts, von der Belanglosigkeit verdeckt, zum Brennpunkt. Eben noch beim Kaninchenzuchtverein vorbei zum Holocaust. Trifft ins Schwarze, wenn er die romantisierten Kriegserinnerungen seiner Tante mit Gänsehautfeeling – zwischen Heil Hitler und Heile Hänschen – einstreut. Befreit sich von beklemmenden Katastropfen und Gewaltakten der Gegenwart, in dem er ihre Chronologie mit dem Freizeitaufkommen eines TV-Normal-Verbrauchers erklärt: „Awwer grad so Überschwemmungen odder Erdbebe, die sinn immer vor Weihnachten. Do sinn halt die meischte Leide daheem.“ Wer feinen Wortwitz und wahre Komik schätzt, bekommt mehr als er wechseln kann. Und hält es dann vielleicht mit dem Becker Heinz sein Vadder: „Besser mojns zwei Schnaps, wie omnds kenner. Ma muß a mo Prioritäten de Vortritt losse…“ Dudenhöffer bietet Perfektion in jeder theatralisch-humoristischen Dimension. Schenkt seinem Heinz ein unnachahmliches Minenspiel, sein Zögern beim Nichtsagen, beim Unaussprechlichen – und seine unverkennbaren Gesten vom Fingerpochen zum Fusselzupfen, die sich jeder Fan ad hoc vors geistige Auge projizieren kann. Der Künstler selbst nennt seine Bühnenwerke ein Alter Ego Ein-Personen-Stücke zwischen Theater und Kabarett, ganz in alter Qualtinger-Tradition und verspricht mit Sackgasse am 23. November 2012 um 20 Uhr in der Stadthalle Kreuztal eine Breitseite bester Unterhaltung.