(16222) Madame Piaf - Enttarnung einer Diva

Duo Pariser Flair

Madame Piaf - Enttarnung einer Diva

Entdeckungstour durch Piafs Liebesleben

Dies ist eine Veranstaltung des Tourneeveranstalters Duo Pariser Flair, Jenny Schäuffelen

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Madame Piaf - Enttarnung einer Diva - Entdeckungstour durch Piafs Liebesleben

Die Französin Marie Giroux lädt mit ihren Partnerinnen Jenny Schäuffelen (Flügel, Akkordeon) und Frédérique Labbow (Cello, Geige) zu einer erstaunlichen wie humorvollen Entdeckungstour durch Piafs Liebesleben ein. Sie singen, spielen und erzählen in einem abendfüllenden, mitreißenden Programm anhand der Männer von Charles Aznavour bis Gilbert Bécaud, die den Weg der Piaf säumten, vom Charakter der größten aller Chansonsängerinnen. Eine Hommage an die große Künstlerin, gesungen mit einer Leidenschaft und Ausstrahlung, die den kleinen Raum des Theaters vor dem inneren Auge mit Leichtigkeit zum Saal eines großen Opernhauses werden lassen.

Ihr Leben lang hat Édith Piaf die blanke Wahrheit nie gescheut. Wer selbst nie in Watte gepackt wurde, neigt nicht zur Verklärung. Insofern nähert Marie Giroux sich in ihrem neuen Programm „Madame Piaf“ der Diva, wie die selbst es wohl ähnlich getan hätte: schonungslos und unprätentiös – nur mit wesentlich mehr Charme und Humor, als die Piaf selbst zu versprühen verstand. Und es braucht kaum mehr als Giroux‘ Anmoderation, um zu erahnen, dass hier eine französische Chansonsängerin in das Leben einer anderen, noch viel berühmteren Chansonsängerin auf durchaus überraschendere Weise eintaucht, um die andere, unbekanntere Seite der Piaf zu präsentieren. „Ich habe Hängebrüste und einen kleinen, flachen Hintern“, zitiert die Giroux gleich zu Beginn die Piaf, „aber ich kriege die Männer trotzdem.“ Im konservativ-schwarzen Kostüm lehnt sie lässig am Flügel. Sie zwinkert bei dem Satz mit dem linken Auge. Ihr ganzes Gesicht inmitten der langen wilden blonden Locken lächelt. Sie ist deutlich größer als Édith Piaf mit ihren 1,47 Meter es einst war. Und auch dass Giroux, eigentlich Mezzosopranistin, mit dem Satz nicht sich selbst beschreibt, erkennt man bestens auf den allerersten Blick. Die Abende, die eine Hommage an die große Édith Piaf versprechen, spielen sich für gewöhnlich im vorhersehbaren Bereich ab – ein Reigen oft trauriger Lieder, irgendwo zwischen dem Leben in Rosarot und dem Nichtsbedauern. Die Abende nähern sich dem berühmten Original mal mehr, mal weniger an. Läuft es optimal, fehlt dem Publikum fast nur dieses typische Knistern alter Schellack-Schätzchen, das das Original vom Plagiat unterscheidet. Fast. Viele Künstlerinnen versuchen sich am reichen Repertoire der großen Piaf, die in ihrem Leben über 3000 Lieder eingesungen hatte, als sie im Oktober 1963 starb. Gerade in diesem Jahr, in dem die wohl großartigste Chansonsängerin aller Zeiten ihren 100. Geburtstag gefeiert hätte, erfreuen sich Piaf-Programme großer Popularität. Doch während die meisten nur La vie en rose, Milord und Non, je ne regrette rien routiniert aneinanderreihen, reicht Marie Giroux mit der Pianistin Jenny Schäuffelen und der Cellistin Frédérique Labbow ihrem Publikum die Hand zu einem außergewöhnlichen Exkurs durch das Leben der berühmten und berüchtigten, gefeierten und gefürchteten Piaf.

Es geht nicht darum, wie Piaf von ihrer leiblichen Mutter kurz nach der Geburt verlassen, von ihrer einen Großmutter vernachlässigt und von der anderen im Bordell aufgezogen wurde. Es geht nicht um ihren zu Gewaltexzessen neigenden, dem Alkoholismus verfallenen Vater, den frühen Tod ihrer einzigen Tochter oder die Ermordung ihres Mentors. Mit der Unterstützung von Labbow diskutieren Giroux und Schäuffelen mit Wortwitz und Schlagfertigkeit nicht minder authentische Außensichten des von Tragödien durchzogenen Leben Piafs: Sie widmen sich den zahlreichen Liebschaften und deren Nutzen für die große kleine Piaf. Es geht ums Trotzdemkriegen. Das klingt wie eine gefährliche Gratwanderung. Mitreißende Bühnenunterhaltung darf schließlich mit Fug und Recht als große Kunst gelten. Geht es doch darum, Widersprüchen erfolgreich in Einklang zu bringen: Ein Künstler muss den inhaltlichen Erwartungen des Publikums entsprechen, allenfalls darf er sie übertreffen, gleichzeitig muss er es aber überraschen. Das gelingt dem Trio Giroux, Schäuffelen und Labbow, die auch an der Seite von Tim Bendzko und Andreas Bourani tourt, unnachahmlich. Die drei Musik-Hochschulabsolventinnen beweisen bei „Madame Piaf“ ihre imponierende Vielseitigkeit, sowohl durch einfühlsame und erfrischende Eigenarrangements der Chansons mit überraschenden Instrumentenwechseln als auch in der Originalität, mit der sie sich der Männer und Frauen annehmen, die den Lebensweg der Piaf säumten. Mal waren die selbst schon berühmt, Boxer oder Radsportler oder Marlene Dietrich, mal wurden sie es im Kielwasser der kleinen charismatischen Sängerin. Und so überrascht Giroux ihr Publikum bei der „Enttarnung einer Diva“ mit den großen Männern des Chansons, von Charles Aznavour, Piafs früherem Privatsekretär, über Gilbert Bécaud, Yves Montand, Georges Moustaki, der für Piaf Milord textete, bis zu Jacques Pills und Johnny Hallyday, dem französischen Soft-Rocker, dem nicht einmal half, dass er eigentlich noch unter den Welpenschutz fiel, als er der Piaf begegnete. Das neue Piaf-Programm zeigt, wie die Giroux die Piaf intensiv über ein halbes Jahr lang studiert hat, um ohne unnötige Prüderie, aber mit Expertise eine amüsante Abend-Unterhaltung zusammenzustellen, die nicht allein musikalisch mitreißend ist. Weggefegt meine Liebschaften und all ihr Gejammer, weggefegt für immer“, hat die Piaf in ihrem berühmtesten Chanson gesungen, „ich beginne bei Null, denn mein Leben, mein Glück beginnen heute mit dir.“

Marie Giroux

Marie Giroux kommt aus Frankreich, was ihren verführerischen Akzent und ihren dunkleren Teint erklärt. In Avignon, wo sie geboren wurde, scheint die Sonne nämlich länger und lieber als in Deutschland. Sie hat zuerst in Paris und Toulouse Querflöte studiert, wollte aber irgendwann mehr aus ihrem langen Atem machen. Dann entdeckte sie ihre wunderbar warme Mezzosopran-Stimme und absolvierte an der Berliner Hochschule Hanns Eisler glanzvoll ihr Studium als Opernsängerin. Sie singt sowohl klassische Oper und Operette als auch Musicals und Chansons. Ihr Hang zur Rebellion, gepaart mit ihrem Freiheitsdrang sorgen dafür, dass sie sich kaum in eine Schublade stecken lässt. Sie bringt – neben ihrer einmaligen Stimme und einer guten Technik – einige zwingende Argumente für den Erfolg im Rampenlicht: eine gewisse Attraktivität, denn, so sagt man ja, „die Augen hören mit“ und ihre Fähigkeit zu spritzigen Moderationen mit dem charmanten Akzent, der kleine Frechheiten schnell verzeihen lässt. Marie Giroux liebt es, ihren kreativen Geist in ihre Programme einzubringen und schreibt in einem mehr oder weniger richtigen, aber dafür witzigen Deutsch eigene Texte, die sogar kühle Norddeutschen zum Schmunzeln bringen… Ein ausgeprägtes Talent fürs Kopfrechnen, unglaubliche Pünktlichkeit und eine bewundernswerte Disziplin in Bezug auf körperliche Ertüchtigung zeichnen sie außerdem aus. Die erste Frage an der Hotelrezeption einer fremden Stadt gilt immer der besten Joggingroute. Kein Wunder, dass die Deutschen sie einfach nicht wieder nach Hause lassen! Abgesehen davon mag sie, ohne irgendein Klischee erfüllen zu wollen, gern Käse und Rotwein und die Berliner Handtaschen, die so heißen, wie ihre Eltern sich die kleine Marie früher – zumeist vergeblich – gewünscht hätten: Liebeskind.

Jenny Schäuffelen

Jenny Schäuffelen musste noch nicht in die Schule, als sie das erste Mal ans Klavier herangelassen wurde – sie war fünf Jahre alt. Früh hat sie erkannt, dass sich ihr Temperament optimal für alle Charakteristiken einer erstklassigen Pianistin und Begleiterin eignet: abgesehen von ihrem technischen Können bringt sie ausreichend Geduld und Einfühlungsvermögen mit für den Umgang mit den zuweilen recht egozentrisch veranlagten Sängerinnen und Sängern. Sie verliebte sich so sehr in den Klang des Klaviers, dass sie das Instrument erfolgreich an der renommierte Hochschule für Musik Hanns Eisler studiert hat und mit einigen feinen Meisterklassen für Liedbegleitung und Improvisation ihr Können noch geadelt hat. In ihrem grenzenlosen Eifer beim Bedienen der schwarz-weissen Tasten hat sie dann noch die perfekte Ergänzung entdeckt: das Akkordeon. Seitdem bindet sie das extravagante Instrument in ihr Musizieren ein. Sie sieht sich vorwiegend als Klavierbegleiterin in den Bereichen Oper, Lied, Musical und Chanson, hat aber auch gern ab und an die Bühne als Solistin für sich allein. Jenny Schäuffelen hat schon in mehreren Projekten die musikalische Leitung übernommen, was für sie keine Schwierigkeit darstellt, denn in Führungspositionen ist sie bestens geübt: Privat leitet sie mit größter Virtuosität eine vierköpfige Familie. Auch hat sie keine Scheu davor, Marie Giroux bei ihren charmanten Moderationen auf trockene norddeutsche Art zu unterstützen. Für Bühnenerfolge ist ansprechendes Aussehen immer eine glückliche Fügung. Wer die Farbe blau definieren möchte, möge ihr in die Augen schauen… Neben der Musik kennzeichnen sie zwei weitere Leidenschaften: Sie pflegt ein ausgeprägtes Faible für Polkadots, und Pralinen haben bei ihr kein langes Leben…


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