Pumpernickelblut
Lesung mit Herbert Knorr und Marie-Luise Marjan
Pumpernickelblut - Lesung mit Herbert Knorr und Marie-Luise Marjan
Das Publikum erwartet ein spannender, lustiger und mitunter auch anrührender Abend.
Ob die schräge Else Erpenbeck, das arme Paulinchen oder die ominöse Grand Dame der Seniorenresidenz Haus Maria Fröhlich Abendschein – Marie-Luise Marjan leiht den abwechslungsreichen Frauenfiguren ihre Stimme und charakterisiert sie dadurch.
Üble Betrügereien, düstere Gestalten und verhängnisvolle Todesfälle in der idyllischen Seniorenresidenz Haus Fröhlich Abendschein rufen Else Erpenbeck, Heimbewohnerin und Hobbydetektivin, auf den Plan.
Von der Polizei als „schräge Alte“ nicht ernst genommen, entscheidet die 84-jährige kurzerhand Anna Müller in ihr Ermittlungsteam zu holen. Die neue Belegungsmanagerin der Residenz hat aber eigentlich ganz andere Sorgen:
Sie ist dabei sich zu verlieben, obwohl sie nach der Trennung von ihrem fiesen Ex der Männerwelt abgeschworen hatte. Mit unkonventionellen Methoden kommen die beiden ungleichen Frauen dem Täter immer näher – aber auch ihrem eigenen Tod.
Pumpernickelblut - Lesung mit Herbert Knorr und Marie-Luise Marjan
Biografie Herbert Knorr:
Geboren 1952 im Zentrum der „Metropole Ruhr" in Gelsenkirchen-Schalke an einem besonderen Tag, den es nur alle vier Jahre gibt. Aufgewachsen in der Wirtschaftswunderzeit mit zwei Geschwistern als Kind eines Arbeiters und einer Buchhalterin auf knappen sechzig Quadratmetern, die sich fünf Personen teilen mussten. Seit der Kindheit stets von Büchern umgeben, vor allem von denen des Vaters (ein durch besondere Umstände verhinderter Autor), die in jeder freien Ecke der bescheidenen Arbeiterwohnung lagerten.
Nach Realschulabschluss und einer Lehre zum Bankkaufmann, keine Lust mehr, das Geld anderer Leute zu zählen. Versuche der Neuorientierung. Zeitweise Berufsausübung in WEST-Berlin. Dort Anfang der 70er Jahre Kontakt zur Schaubühne am Halleschen Ufer und anderen auf ihn inspirierend wirkenden künstlerisch-literarischen Szenen in Kreuzberg. In Berlin erste Schreibversuche und erste Lorbeeren (Förderpreis Literatur der Stadt Gelsenkirchen). Schließlich mit 24 Jahren Abitur auf einem Tageskolleg; nach Hospitanzen am Schlosstheater Moers (unter Holk Freytag) und dem Gelsenkirchener Musiktheater (unter Klaus Leininger) zerschlug sich das angestrebte Studium der Theaterwissenschaften. Daher an der Gesamthochschule Duisburg Studium der Germanistik, Geschichte und Philosophie mit Gesamtabschluss 1,0 (muss auch mal gesagt werden!); danach wiss. Mitarbeiter an der gleichen Hochschule (später Mercator-Universität, heute Universität Duisburg-Essen). Dort auch 1987/88 Promotion mit einer Dissertation über das Erzählwerk Arthur Schnitzlers.
Da die Hochschulen in den 80er Jahren den Mittelbau abschafften, keine Chance auf eine Hochschulkarriere. Konzentration aufs eigene Schreiben und Engagement in literarischen Förder- und Veranstaltungsbereichen. Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre tätig bei einer lokalen Literaturfördereinrichtung, der Gruppe Gelsenkirchener Autoren. Dort kreativer Organisator innovativer literarischer Projekte, z. B. dem NRW-weiten FORUM LITERATUR UND KRITIK. Seit 1994 (bis heute) künstlerisch-wissenschaftlicher Leiter des Westfälischen Literaturbüros in Unna e.V., einer landesweiten Literatur- und Autorenfördereinrichtung mit vielfältigen Aufgaben, u.a. Ideengeber für und Intendanz vieler literarischer Großprojekte. Die bekanntesten seien genannt: Europas größtes internationales Krimifestival "Mord am Hellweg" (seit 2002) oder das Netzwerkprojekt"literaturland westfalen" (lilawe, seit 2011).
Dabei hat er mit wichtigen Persönlichkeiten der deutschsprachigen und internationalen Literatur zusammengearbeitet, etwa mit Raoul Schrott, Herta Müller, Magriet de Moor, Andrzej Szczypiorski, Tim Parks, Pawel Kohout, Yoko Tawada, Anne Duden, Katja Lange-Müller, Burkhard Spinnen, Kathrin Schmidt, Brigitte Oleschinski oder den Kriminalschriftstellern Håkan Nesser, Henning Mankell, Fred Vargas, Smon Beckett, Arne Dahl, Val McDermid, Jussi Adler-Olsen, Petros Markaris, Doris Gercke, Ingrid Noll, Don Winslow, Oliver Harris, Bernhard Aichner, Elisabeth Herrmann, Volker Kutscher, Klaus-Peter Wolf, Bernhard Jaumann und vielen anderen. Mitunter kam zwischendurch das eigene Schreiben etwas zu kurz. Dennoch ist einiges entstanden: Satiren, Kurzkrimis, Aufsehen erregende Sachbücher (so „Der Himmel ist unter uns") und Dutzende Herausgeberschaften. Schließlich war er unter dem Pseudonym Chris Marten als (sozialpolitischer) Thrillerautor bei LÜBBE tätig (zusammen mit Birgit Biehl). In den letzten Jahren erschienen Krimigrotesken und Cosy Crime-Romane. Im Januar 2015 erhielt er vom Literaturrat NRW den LITERATURTALER NRW für herausragende Verdienste um die Förderung der Literaturlandschaft in Nordrhein-Westfalen, 2017 den EHRENGLAUSER des Syndikats e.V. des Vereins zur Förderung der deutschsprachigen Kriminalliteratur.