Oratorienchor Saarbrücken
W.A. Mozart: Große Messe in c-Moll, KV 427
J.S. Bach: Präludium und Fuge h-Moll, BWV 544
Dies ist eine Veranstaltung des Tourneeveranstalters Oratorienchor Saarbrücken
W. A. Mozart hat zwei Werke komponiert, die unvollendet blieben und trotzdem an Wirkung und Verbreitung alle vollendeten Werke übertroffen haben: das „Requiem“ und die „Große Messe in c-Moll“. Ihre Entstehung verdankt die Messe einem Gelübde Mozarts, nach der Heirat mit Constanze eine Messe zu komponieren und anlässlich der Vorstellung seiner Frau in Salzburg aufzuführen. Das junge Ehepaar traf im Juni 1783 in Salzburg ein, im Gepäck die Partiturseiten der Messe bis einschließlich des „Et incarnatus est“. Man nimmt an, dass Mozart in Salzburg weiter am Werk gearbeitet hat oder die fehlenden Teile des „Credo“ sowie des „Agnus Dei“ durch Rückgriff auf analoge Sätze aus früheren Messen ersetzte. Das Werk ist als großangelegte Kantatenmesse konzipiert. Monumentale vier- bis achtstimmige Chöre wechseln sich mit innig empfundenen oder strahlend bravourösen Solo- und Solo-Ensemble-Teilen ab. Hinzu kommt eine für Mozart vergleichsweise üppige Orchesterbesetzung. Auch was die Weite wie Tiefe des Ausdrucks anbelangt, übertrifft die c-Moll Messe alle seine früheren Werke dieser Gattung und rückt sie in die Nachbarschaft der großen Messen von J.S. Bach und Beethoven. Im „Credo“ und „Sanctus“ entdecken wir einen Händelschen Kompositionsstil, im „Gloria“ sogar eine Reminiszenz des „Halleluja“ aus dem Oratorium „Messias“. Das Quartett „Benedictus“ ist in meisterhafter Polyphonie geschrieben und das doppelchörige „Qui tollis“ erinnert von seiner kompositorischen Anlage und seinem Affekt her an das „Crucifixus“ der Bachschen h-Moll Messe. Regionalkantor Werner Grothusmann eröffnet den Konzertabend an der Orgel mit Präludium und Fuge h-Moll BWV 544. Der Oratorienchor Saarbrücken ist ein ökumenischer und überregionaler Chor, der seit 30 Jahren projektbezogen arbeitet und jährliche Oratorienkonzerte mit hoher künstlerischer Qualität veranstaltet. Die Chormitglieder sind entweder ambitionierte Laien mit langjähriger Chorerfahrung oder selbst Chorleiter, Kirchen- oder Schulmusiker. Leiterin des Oratorienchors ist Kirchenmusikdirektorin Annemarie Ruttloff. Während ihrer 42-jährigen Zeit als Kantorin und Kreiskantorin gründete sie neben drei weiteren Chören 1985 den „Oratorienchor Saarbrücken“ und brachte durch fundierte Probenarbeit ihre Chöre zu Leistungen, die in zahlreichen Pressekritiken Anerkennung fanden. Für ihre Verdienste um eine qualifizierte und überregional anerkannte Kirchenmusik – insbesondere Chormusik – wurde ihr 1999 die Bundesverdienstmedaille und 2005 von der Landeskirche der Titel „Kirchenmusikdirektorin“ verliehen.
