Einpersonenstück mit Peter Bause
Peter Bause - Die Judenbank
von Reinhold Massag
Deutsches Reich 1935-1940. In dem kleinen Ort Ottersdorf lebt Dominikus Schmeinta. Als er körperlich nicht mehr in der Lage ist auf dem Hof zu arbeiten, wird er bei der Reichsbahn eingestellt, als Fahrdienstbeobachter. Von da an sitzt er jeden Tag auf seiner Lieblingsbank und beobachtet die vorbeifahrenden Züge. Eines Tages findet er an seiner Bank ein festgeschraubtes Schild: „Nur für Juden!“ und Schmeinta versteht die ohnehin gruselige Welt der Braunhemden nicht mehr. Er ist kein Jude und in Ottersdorf gibt es auch keine Juden. In seiner treuherzigen und an die Gerechtigkeit glaubende Einfachheit entschließt er sich, nun per Antrag an den Führer höchstselbst Jude zu werden, um wieder auf seiner Bank sitzen zu können. Es beginnt ein kafkaester Kampf gegen die Mühlen des nationalistischen Staates und der deutschen Bürokratie. „Die Judenbank“ ist ein Stück, das mit intelligentem Humor, ganz ohne moralischen Zeigefinger, das Leben von linientreuen Dorfbewohnern und zerrissenen Familien in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus schildert. Die Inszenierung hatte am 06.10.2013 in den Kammerspielen Hamburg Premiere. Autor: Reinhold Massag Regie: Axel Scheider