Thüringen Philharmonie Gotha
Wie das Destillat einer Träne
A7
Während englische Komponisten mindestens seit dem 16. Jahrhundert die abendländische Musikkultur mit ihrem eigenen Klang bereicherten und prägten, nimmt sich ihre Zahl während der romantischen Epoche eher überschaubar aus. Einer ihrer wichtigsten Vertreter ist Edward Elgar. Auch wenn sein kompositorisches Schaffen erst zum Ende des 19. Jahrhunderts beginnt, folgt es nicht den modernen Strömungen, sondern bleibt in den spätromantischen Traditionen verwurzelt. Das Cellokonzert ist sein letztes großes Werk mit Orchester. Mit seiner Entstehung in den Jahren 1918/1919 fällt es in keine besonders optimistisch gestimmte Zeit, was sowohl das Weltgeschehen als auch die persönlichen Lebensumstände des Komponisten angeht. Darum wundert es kaum, wie diesem Stück eine so tief traurige, melancholische Stimmung zu eigen sein kann. Insbesondere das Soloinstrument beweist darin seine herausragende Ausdruckskraft und sein einzigartiges Klangvermögen, wovon kaum einer unberührt bleibt.