(7013) Die maskierten Liebhaber

„Gli amanti mascherati“

Die maskierten Liebhaber

Komische Oper von Niccolò Piccinni

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Durch die Initiative der italienischen Sopranistin Valentina Bilancione und Umberto Leonardo ist dem Dirigenten Maurizio Quaremba eine in Neapel auf dem Dachboden eines Archivs gefundene Opernpartitur des Komponisten Niccolo Piccinni (1728 – 1800) zugefallen. Dieses bisher unentdeckte und somit unbekannte Opernwerk des Komponisten Piccinni soll nun in einer Welturaufführung durch die Musikakademie Siegerland / Sudwestfalen e. V., mit dem MAKSi Akademie Orchester und italienischen Gesangssolisten im Gebrüder-Busch-Theater der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Regie bei diesem Opernprojekt, das halbszenisch auf die Buhnen unseres Theaters gebracht wird, ist Ronka Nickel (s. auch Hans-Albers-Projekt im Spiegelzelt Erndtebrück, 30.9.2011).Der recht komplexe Inhalt dieser Barockoper, ein in diesem Sinne des Genres im vollen Umfang bedienendes Werk, mit zahlreichen Verwechslungen, Intrigen, Verkleidungen, Maskierungen und einem glücklichem Ende, bei dem alle Liebenden den richtigen Partner finden,wird gerade übersetzt. Die Aufführung wird in Originalsprache stattfinden und wahrend der Aufführung kommentiert. Handlung 1. Akt Im Hause von Don Peppe Sciurolo, vom Beruf Kaufmann, laufen die Vorbereitungen für eine Doppelhochzeit, einmal zwischen ihm und Ciannetta, und dann zwischen Virginia, seiner Nichte und Lucio, einem vornehmen Mann aus Rom, auf Hochtouren. Aus diesem Anlass in großer Begeisterung versetzt, wünscht sich Don Peppe, dass seine Braut neue Diener um sich herum scharrt. Daher befiehlt er Don Pomponio, seinem Schreiber und einem Verwandten von Ciannetta, den er zufällig trifft, er solle sich auf die Suche nach Leuten machen, die als Diener in seinem Haus eingestellt werden könnten. In der Zwischenzeit irrt Biase, erfolgsloser Arzt, der aus Neapel fliehen und seine Geliebte Ciannetta verlassen musste, in der Gegend herum. Auf seinem Weg trifft er die römische Gräfin Elvira, die sich ebenfalls in der Fremde durchschlagen muss, nachdem sie von Lucio verführt und verlassen wurde. Dieser hatte zuvor ihre Mitgift, die sie ihm vor der Ehe zur Verfügung gestellt hatte, bereits verprasst und sie allein gelassen. Die zwei (Biase und Elvira) beschließen nun, gemeinsam ihre Reise fortzusetzen. Sie geben vor, ein verheiratetes Paar zu sein, um auf diese Weise vielleicht glücklicher zu agieren als in der Vergangenheit. Der Zufall will es, dass sie auf Don Pomponio treffen, der sich gerade auf der Suche nach neuen Dienern für seinen Herrn befindet. Dieser führt sie zum Palast, wo sie sich als Mann und Frau vorstellen, der eine auf der Suche nach der Schwester, die andere auf der Suche nach dem Bruder, der ihr das Wenige raubte, was sie besessen und sie nun in die Armut geworfen habe. Zu dieser Zeit hält sich Ciannetta in ihren Gemächern auf. Sie ruft wiederholt nach der Dienerschaft, doch niemand antwortet ihr. Sie denkt die ganze Zeit an ihren Biase, als plötzlich Don Peppe hineinkommt, um ihr von der neuen Dienerschaft zu erzählen. Dann lässt er sie allein. Ciannetta besteht darauf, den neuen Pagen (Biase) kennen zu lernen und bittet Barbarella, sie solle nach ihm rufen. Als dieser vor ihr steht, gerät alles aus den Fugen. Die früheren Liebenden stehen plötzlich voreinander. Ciannetta enthüllt Biase, sie sei Don Peppes Braut und nun sei es zu spät, das Rad zurückzudrehen. Von Eifersucht ergriffen, schimpft Biase auf Ciannetta. Don Peppe, Barbarella und Virginia, beunruhigt durch den aus Ciannettas Zimmer kommenden Lärm, eilen herbei und bitten darum, den Grund für den Streit zu erfahren. Biase erzählt, Ciannetta sei die Schwester, nach der er gesucht habe. Dann entfernt er sich hastig und gibt vor, beleidigt zu sein. Don Peppe, im Glauben er habe Biase unrechtmäßig beschuldigt, seine künftige Braut beleidigt zu haben, erteilt den Befehl, man solle nach ihm suchen, damit er sich bei ihm entschuldigen könne. Beim Fortgehen hält Biase an, um mit Ciannetta einen Plan zu schmieden. Doch gerade in diesem Augenblick erwischt sie Lucio und vermutet, sie würden Liebkosungen austauschen. Wieder gerät alles durcheinander. Es tritt erst wieder Ruhe ein, als Don Peppe und Virginia eingreifen und das Missverständnis aufklären. In der Zwischenzeit bekommt Lucio ein Blatt Papier mit der Nachricht, Elvira sei aus Rom weggefahren. Er solle aufpassen, sie sei auf der Suche nach ihm und wolle sich rächen. Bei der Erinnerung an sie, ruft Lucio laut ihren Namen aus. Darauf antwortet Elvira, die, obwohl sie blind vor Wut ist, vor seinem Flehen nachgibt. Sie beschließt, über seine Untaten als früherer Verlobter zu schweigen. Daher erzählt sie den Anderen, er sei der unwürdige Bruder, der sie in die Armut geworfen und nach dem sie gesucht habe. So endet der erste Akt, während alles lärmt und seufzt. 2. Akt Barbarella macht gerade Besorgungen, als sie Giulietta Pernuozzo trifft. Sie ist die Tochter eines reichen Händlers, der nach einem unglücklichen Brand alles verloren hat. Nachdem sie bei einer Tante nach einer Unterkunft gesucht hat, steht sie nun auf der Straße, da die Tante verreist ist. Barbarella, hat Mitleid mit ihr und beschließt, sie mit nach Hause zu nehmen. Zur gleichen Zeit sind Biase und Ciannetta allein und streiten aus Eifersucht miteinander. Ciannetta glaubt, er habe was mit Elvira, doch Biase schwört ihr, er halte ihr die Treue. Lucio sucht nach Elvira, um die noch unerledigte Geschichte zu klären. Dabei trifft er auf Ciannetta. Er fragt sie, wo ihre Schwägerin sei. Dadurch meint Ciannetta den Beweis bekommen zu haben, Elvira und Biase hätten geheiratet. Ihre Eifersucht explodiert mit einem Schwall an Beschimpfungen, die das Haus erneut erschüttern. Alle eilen herbei. Biase versucht seine Haut zu retten. Er stammelt, er sei nicht mit Elvira verheiratet aber keiner glaubt ihm. Don Pomponio sucht in der Zwischenzeit weiter nach neuen Dienern. Er will seinem Herrn Don Peppe neue Kandidaten vorstellen. Dieser, schon im Weggehen, sagt, er wolle die neuen Diener auch Ciannetta und ihrem Bruder vorstellen. Don Pomponio, als er von einem Bruder hört, fragt laut in die Runde, seit wann denn und ob überhaupt Ciannetta einen Bruder gehabt habe. Sie sei Einzelkind. Don Peppe gerät in Rage, eilt ins Haus zurück und verlangt nach einer Erklärung. Die Geschichte wird immer komplizierter. Als Biase, mit dem Rücken an der Wand und von allen Seiten unter Beschuss, die Wahrheit endlich sagen könnte, erfindet er eine neue Lüge. Er sagt, er habe den gleichen Vater wie Ciannetta aber nicht die gleiche Mutter. Er marschiert hinaus und tut so, als ob er beleidigt sei. Don Peppe entschuldigt sich erneut bei Ciannetta. Biase, der von dieser neuen gefährlichen Situation geflohen ist, möchte sich in Barbarellas Zimmer verstecken, doch gerade dort trifft er auf Giulietta, der Barbarella Hilfe angeboten hatte. Giulietta will die Tür nicht aufmachen, da sie glaubt, der Hausherr wolle sie aus dem Haus werfen. Doch Biase beruhigt sie. Er sagt ihr, er sei nicht der Hausherr. Dieser heiße Don Peppe Sciurolo und nicht Biase! Als Giulietta diesen Namen hört, zuckt sie zusammen. Peppe Sciurolo ist kein anderer, als jener reiche ältere Händler, der vor Jahren um ihre Hand angehalten hatte. Sie hatte ihn jedoch abgelehnt, da sie damals selbst reich und jung war. Giulietta hat noch die Briefe aufbewahrt, die Don Peppe zu der Heirat verpflichteten. Gesagt, getan: Biase entdeckt in Giulietta die Lösung all seiner Probleme. In der Zwischenzeit vertraut sich Elvira Cianneta und Virginia an. Sie enthüllt ihnen, Lucio sei die Ursache all ihrer Sorgen gewesen, da er ihr Verlobter gewesen sei, der sie belogen und um ihr Vermögen gebracht habe, um sie dann, ohne sie zu heiraten, im Stich zu lassen. Biase kommt außer Atem herbeigelaufen und erzählt von Giulietta Pernuozzo. Daraufhin erklärt er seinen Plan, die ursprünglichen Paare mit Hilfe einer Travestie doch noch miteinander zu verheiraten. All die Paare werden sich vor dem Zimmer des Notars treffen, wo sie verheiratet werden sollen. Jede Frau wird von einem Schleier bedeckt sein. Im entscheidenden Moment dann werden sie den Schleier lüften und ihr Gesicht zeigen. Die rechtmäßigen Paare werden wieder zusammengeführt sein. Lucio und Elvira, Ciannetta und Biase, Giulietta und Don Peppe. Doch Elvira, gerührt von Virginias Liebe zu Lucio, beschließt, ihr den Vortritt zu lassen. Sie erklärt, sie wolle sich ins Kloster zurückziehen, um ihre Liebeswunden zu kurieren. Barbarella und Pomponio beschließen ebenfalls zu heiraten. Als alle Geheimnisse gelüftet sind, endet die Zeremonie mit Freuden- und Jubelgesängen. (Aus dem Italienischen übersetzt von Laura Roman del Prete)