BAROCKE SÜNDENKLÄNGE
Ensemble der Hochschule für Musik Köln
BAROCKE SÜNDENKLÄNGE
Ensemble der Hochschule für Musik Köln
Werkstattkonzert der Stadt Herne zur Musikinstrumenten-Messe Werke von Dario Castello, Georg Friedrich Händel, Christoph Bernhard und Georg Philipp Telemann
STUDIERENDE DES INSTITUTS FÜR ALTE MUSIK DER HOCHSCHULE FÜR MUSIK UND TANZ KÖLN
GERALD HAMBITZER / Cembalo, Leitung, Moderation
In einer so bildhaften und ausdrucksstarken Epoche wie dem Barock finden sich etliche Werke, die sich explizit mit der Vertonung der menschlichen Unzulänglichkeiten und dem Thema »Sünde« auseinandersetzen – die vielen dunklen Verfehlungen, zu denen die Spezies Mensch fähig ist, erfuhren in kompositorisch ausgefeilter Manier ihren akustischen Niederschlag. Da stößt man nicht nur auf eine enorme Zahl geistlicher Kompositionen, sondern auch auf ebenso viele weltliche Werke, in denen sich alle Niederungen der menschlichen Natur widerspiegeln. Von Intrige über Ehebruch bis hin zu gemeinem Mord: alle Facetten sündhaften und heimtückischen Handelns fanden ihre musikalische Schilderung. Um die spannende Dramaturgie der Werke und das Erschütternde der Handlung deutlich zu machen, bedienten sich die Komponisten nach der sogenannten Figurenlehre ausdrucksstarker Intervallkombinationen und einer intensiven Verwendung von Dissonanzen und chromatischen Schritten in der melodischen Gestaltung, wie es vom Frühbarock bis zum 19. Jahrhundert in dezidierter Weise in den Kompositionslehren vermittelt wurde. Neben exemplarischen Vokalwerken erklingen in diesem Konzert Instrumentalkompositionen, die ohne Worte auskommen, aber in ihrer musikalischen Wirkung nicht minder ausdrucksstark sind.