Das kleine Sinfoniekonzert / Konzertreihe B
Musica Camerata: Best of Composition
Gioachino Rossini, W. A. Mozart und Anton Bruckner
Dies ist eine Veranstaltung des Tourneeveranstalters Hans Georg Jaroslawski - Musica Camerata Westfalica
2. Abonnement- -K Konzert Samstag, , den 20. Mai 2017 Konzertreihe B Das kleine Sinfoniekonzert Best of Composition Gioachino Rossini Sonate Nr. 1G-Dur für Streichorchester Moderato, Andante, Allegro Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Violine und Orchester KV 219 Allegro aperto, Adagio, Rondeau Pause Anton Bruckner Kammersinfonie für Streichorchester Gemassigt, Scherzo: Schnell - Trio: Langsamer, Adagio Finale: Lebhaft Bewegt Musica Camerata Lüdinghausen Valentina Resnjanskaja-Violine Dirigent: Hans-Georg Jaroslawski Das 2. Abonnementkonzert der Reihe B ist ein klassisches Konzertprogramm, welches man auch in großen Konzertsälen anderer Städte hören würde. Aber, da es sich hier auch um Streicherklänge handelt und nur im Mozart Violinkonzert Bläser sich dazu gesellen, wird zum ersten Mal diese neue Konzertreihe als –Das kleine Sinfoniekonzert- bezeichnet. In diesem Jahr –Best of Composition- mit Werken von Rossini, Mozart und Bruckner ist es ein Programm für absolute Klassikfans, die nicht erst in andere Städte fahren müssen, um so ein Programm zu hören, sondern diese herrlichen Werke der Musikliteratur direkt vor ihrer Haustüre wahrnehmen können. Hier zeigt sich die Musica Camerata Lüdinghausen von ihrer technischen und klangvollsten Seite und dies ist für das junge Ensemble auch eine Herausforderung, um neben den anderen großen Orchestern bestehen zu können. So wichtig die Werke der genannten Komponisten auch sind, die Musica Camerata Lüdinghausen, 2014 gegründet, ist ein romantisches Orchester. Das heißt, dass neben den vielen Barock-Ensembles, ein Orchestre romantica in dieser Größenordnung mit 18 Streichern und der Harmonie in der Region nicht vorkommt, wenn man von dem Sinfonieorchster in Münster mal absieht. Die Musica Camerata spielt Werke, die keinerlei große Musikerbesetzung benötigen und dadurch auch weniger gespielt werden. Das Orchestre romantica spielt zwar mit modernen Instrumenten auch Barockmusik wie von J.S. Bach oder A. Vivaldi, aber mit unserer heutigen Klangqualität. Die Perfektion des Klanges ist mit den sogenannten alten Instrumenten nicht zu erreichen. Erst die Technik mit der Verfeinerung des Instrumentenbaus durch Stradivari z.B., und danach gebauten Instrumenten mit der modernen Bogenhaltung und den dazugehörigen Spannvorrichtungen, wird der Klang feiner und dynamischer als mit dem Untergriff der Bogenführung bzw. den damaligen Darmsaiten. So gesehen ist dies gar nicht möglich, wirklich mit Originaltechniken des 14./15.Jahrhunderts zu spielen, weil es damit riesige Intonationsprobleme geben würde und die es auch gegeben hat. Mit der Entwicklung der Instrumente Gambe zum Cello und Kurzhalsgeige zur jetzigen Violine wurde von den Geigenbauern die technische Möglichkeit geschaffen, den Klang ganz wesentlich zu verbessern, um die Werke des 18. Bis 20. Jahrhunderts klangvoll zu interpretieren. Dazu kommt die Entwicklung von besonderen Saiten, früher Darmsaiten zu Stahlsaiten, die in den letzten 40 Jahren eine Qualität erreichten, die das dynamische und klangliche Vermögen eines meisten Kollegen, so entsteht ein Klangabfall. Im Fußball: die Spielstrategie geht nicht auf und man verliert das Spiel. Die Werke, die Sie nun in dem 2. Abonnement-Konzert hören, fordern das Orchester-Team im Besonderen heraus, um den Klangvorstellungen des Dirigenten gerecht zu werden. Weitere Informationen können Sie zu dem- Tag der offenen Tür- am 12.Mai 15.00 Uhr erhalten. Bitte beachten Sie die Medien und das Internet, da sich nach dem jetzigen Stand der Aufführungsort für die Reihe B ändern wird. Das Konzert von Wolfgang Amadeus Mozart für Violine und Orchester KV 219, wird von unserer Konzertmeisterin Valentina Resnjanskaja interpretiert, und wird wohl ein großes Ereignis innerhalb dieser Konzertreihe werden. Ich bin der Meinung, dass man nicht nur die sogenannten Klassikstars von Funk und Fernsehen beachten sollen, sondern es gibt auch große Musiker, die ohne weiteres Ihnen musikalische Erlebnisse in Höchstform bieten können. Manchmal gibt es Überraschungen mit Musikern, die nicht bekannt sind. Aber jeder verdient eine Chance und eben auch bei uns. Anton Bruckner, ein Komponist von besonderer Geisteshaltung. Nach der Pause erklingt ein Quintett von 1878/79 von ihm, wovon Sie als dieses Werk als leicht bearbeitete Kammersinfonie für Streicher hören werden. Dies ist für die Musica Camerata Lüdinghausen ein klangliches Musterstück. Warum dieses Werk kaum beachtet wurde, liegt bestimmt zum einen an der Tatsache, dass Bruckner 9 Sinfonien für großes Orchester geschrieben hat und dass er sich kaum mit Kammermusik beschäftigte. Somit wurde über viele Jahre dieses Quintett einfach zu Unrecht vernachlässigt. Schon damals nannte man dieses Werk, welches von dem Geiger Helmesberger angeregt wurde, „verkappte Symphonie“. „Wenn man das Werk als symphonische Kammermusik bezeichnet, so kann das insofern verständlich sein, als die Schreibweise für die 5 Instrumente durchaus meisterhaft kammermusikalisch bearbeitet wurde, aber keineswegs mit einer Orchestervorstellung auf 5 Stimmen übertragen werden kann“. Überhaupt ist die symphonische Grundart weniger in der Masse der klanglichen Besetzung zusehen als in der Eigentümlichkeit der musikalischen Empfindung.“ so Josef Hellmesberger.senj. (Prof. am Konservatorium in Wien, 1. Geiger des Streichquartetts des Musikvereins von Wien) Diese Streichersinfonie ist eine Wiederholung vom letzten Jahr, wo die Musica Camerata in der St. Felizitas-Kirche dieses Stück zum ersten Male aufführte. Die überstarke Akustik ließ aber die Strukturen verschwimmen. Da aber dieses Werk sehr harmonisch ist und um die klaren Gedanken Bruckners besser darstellen zu können, lohnt es sich dieses großartige Werk noch einmal aufzuführen. Als ich mit dem Werk konfrontiert wurde, habe ich festgestellt, dass man über 100 Jahre es durchaus einer symphonischen Komposition zu ordnen kann, wenn man den Kontrabass dazu nimmt und die Streicher etwas verstärkt. Allerdings so, dass der kammermusikalische Charakter, den es nur streckenweise gibt, durch Klangwülste nicht verloren geht. Somit habe ich neben der verstärkten Streicherbesetzung (5 1.Vl/4 2.Vl/4 Va/3 Vc/2 Kb) das Fundament der Tiefe durch zwei Kontrabässe verstärkt, so dass hier der symphonische Charakter zum einen kraftvoller, beseelter herausgestellt wird und zum anderen, habe ich die entscheidenden Stellen in der originalen Quintettbesetzung (2 Vl/2 Va/1Vc) belassen. Dass dieses Quintett eine Schlüsselfigur in Bruckners Schaffen darstellte und er selbst durch diese Arbeit seine 7. und 8. Sinfonie daraus entwickelte, sei hier nebenbei bemerkt.