(11772) Verrat, Verrat, und hinten scheint die Sonne
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Michael Quast (*1959) passt, will man ihn und seine berufliche Tätigkeit charakterisieren in keine Schublade mit eindeutiger Aufschrift. Zu weitgespannt ist sein Tätigkeitsfeld, zu vielfältig sind seine Begabungen. Mal ist als Berufsbezeichnung Schauspieler angemessen und treffend, mal liegt sein künstlerischer Schwerpunkt auf der Regietätigkeit, mal reist er als Kabarettist durch die Lande, und dann wieder ist er Produzent oder Initiator von Festivals. Am häufigsten jedoch ist er zu erleben in Produktionen, bei denen die Grenzen der Aufgabenstellungen und Berufe für ihn aufgehoben sind. Dann ist Michael Quast Mime und Sänger, Autor und Regisseur, Arrangeur und Tänzer usw. usw. Begleitet wird er dabei von kongenialen und bewährten Antagonisten wie z.B. in diesem Fall der „personifizierten Fußnote“ Philipp Mosetter. So kommen die inzwischen zum Markenzeichen gewordenen „gewitzten Adaptionen von großen Stoffen für kleine Besetzung“ zustande. „Schiller – Verrat, Verrat, und hinten scheint die Sonne“ gehört in diese Kategorie. Zum Schillerjahr 2005 wurde die Produktion in Zusammenarbeit mit dem National-theater Mannheim auf die Bühne gebracht und ist seitdem ein Renner in Michael Quasts vielfältigem Angebot für die Bühne. Man nähert sich Friedrich Schiller in Kabarettistenart „mit größtmöglicher Ernsthaftigkeit“, um „ein Maximum an Komik zu erzielen“. Leitmotive sind dabei zum einen die (angeblich) besondere Beziehung des Literaturheroen zu Äpfeln, zum anderen seine Krankheiten, die ihn lebenslang belasten. Von beiden Phänomenen ausgehend wird das literarische Werk vorgestellt und unter überraschend neuen Aspekten mit viel Augenzwinkern interpretiert. Quast spielt alle Rollen und Krankheiten, Mosetter kommentiert, diagnostiziert und macht Therapievorschläge. Daraus entwickelt sich „keine Ablachnummern-Sammlung gespielter Schülerwitze von vorgestern, sondern intelligentes kabarettistisches Theater“. (SZ, 11/2007) Ein Fest für Zuschauer mit Humor und Sinn für geistvolle Komik! Noch immer gilt, was die FAZ nach der Premiere schrieb: „Zwei Kabarettisten finden den wahren Schiller. Unzweifelhaft ein Höhepunkt im Schiller-Jahr, mit dem Zeug zum Klassiker. Man sollte ihren Vortrag zum Pflichtprogramm in Deutsch-Leistungskursen machen.“ (FAZ, 30.4.2005)