(11187) 29. Int. Jazzfestival 2015 - Tag 1

Tom Waits im Bigband Sound

29. Int. Jazzfestival 2015 - Tag 1

Vier Tage Blue Notes in St. Ingbert

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1. Festivaltag Donnerstag, 19. März 2015 20.00 Uhr HR Bigband feat. Rebekka Bakken Von Rebekka Bakken zu Tom Waits ist es ein weiter Weg. Hier die blonde norwegische Sängerin, mit strahlender Stimme und kristallklarer Artikulation. Dort der Poet der Gescheiterten, der Lieder aus dem Straßenstaub singt, be-völkert, mit Verlierern und Verdammten. Kein Wunder also das große Erstaunen, als man Rebekka Bakken antrug, zusammen mit der Bigband des Hessi-schen Rundfunks ein Tom-Waits-Programm einzuspielen. Für die Sängerin war der Impuls von Bigband-Leiter Achim Keller genau zum rechten Zeitpunkt gekommen. Und sie öffnete sich dem Ungewohnten. „Als Musikerin brauche ich Impulse, die mich dazu bringen, neue Räume in meinem musikalischen Körper zu öffnen" kommentiert Rebekka Bakken ihre tonale Leidenschaft. "Es geht darum, etwas zuzulassen und für einen Moment die Kontrolle aufzugeben. Das Ergebnis ist eine enorme Freiheit und das Gefühl, mich weiter als Mensch und Musikerin zu entwickeln.“ Also kein Retrokonzert, sondern vielmehr ein gelungener Versuch, die Musik von Tom Waits passgenau und den-noch auf ganz neue Art zu interpretieren. Das Zusammen-spiel der hr-Bigband mit Rebekka Bakken ruft Bilder aus der Frühzeit der Popmusik hervor. Während die Band dis-zipliniert die Konturen der Songs ausspielt, schlüpft Rebekka Bakken in die Rolle der glamourösen Sängerin und beansprucht das Zentrum der Bühne Sehr zu ihrem eigenen Erstaunen waren es eher die Songs, die ihr bisher fremd gewesen waren, die ihr nun am meisten ans Herz gewachsen sind. „Ich konnte mich viel besser in diese harten Songs wie ‚Just The Right Bullets’ oder ‚Bad As Me’ einfühlen als in die schönen Songs und die Balladen. Aber die schönen Stücke, die brauchen diesen Little Drop of Poison“, erklärt sie mit Bezug auf den Songtitel, der dem neuesten Album den Namen gibt und die Richtung weist, „sonst werden sie flach und fade.“ Da muss sie sich keine Sorgen machen, dass ein kleiner Tropfen Gift im Spiel bleibt, dafür sorgt neben den Kompositionen von Tom Waits und den Arrangements von Jörg Achim Keller schon sie selbst mit ihrem Gesang, der in dieser Produktion keinen Zweifel lässt, dass Rebekka Bakken eine Sängerin ist, deren Gesang weit über den Horizont ihrer persönlichen Erfahrungen hinaus strahlt.